Es muss nicht immer eine Ökobilanz sein
Sie kaufen sich ja auch keine Kuh, wenn Sie nur ein Glas Milch wollen.
Wie bei der Ökobilanz, werden bei der orientierenden Ökobilanz (Screening LCA) die potentiellen Umweltwirkungen eines Produktes in mehreren relevanten Wirkungskategorien wie Klimawandel, Versauerung, Eutrophierung oder Ozonbildungspotential betrachtet. Allerdings werden zunächst nur die als wesentlich erachteten Einflüsse in einem Produktsystem überschlägig bilanziert, um einen ersten Überblick zu erhalten. Welche Einflüsse konkret wesentlich sind, hängt natürlich individuell vom betrachteten Produkt ab.
Als Beispiel: Würde eine Screening LCA für ein Eintopfgericht erstellt, würden nur die hauptsächlichen Zutaten berücksichtigt und Kräuter und Gewürze zunächst vernachlässigt. Als Transportwege würden gut geschätzte Durchschnittsstrecken angenommen und als Kühlaufwand eine ebenso gut geschätzte durchschnittliche Lagerzeit im Kühlschrank. Gleiches gilt für den Energieaufwand.
Natürlich können auch Screening LCAs eine unterschiedliche Detailtiefe aufweisen. Diese hängt unter anderem auch von der vorangestellten Fragestellung ab. Aber eine Screening LCA ist immer weniger aufwendig als eine entsprechende umfasende Ökobilanz.
Eine Screening LCA bedeutet, Sie müssen im Unternehmen weniger Daten erheben, die Analyse ist weniger komplex und Sie bekommen dadurch schneller die gewünschten Abschätzungen als bei einer umfassenden Ökobilanz. Dadurch kann sich der Weg zum nächsten Entscheidungsschritt erheblich verkürzen. Die Informationen sind natürlich nicht für die Veröffentlichung geeignet und die Daten sind weniger belastbar, als bei einer umfassenden Ökobilanz. Für manche Fragestellungen kann eine orientierende Ökobilanz jedoch durchaus ausreichen.
Es ist Teil unserer Beratungsleistung, Ihnen immer das für Sie am besten geeignete Analysetool zu empfehlen. Und das muss nicht immer eine umfassende, zeit- und kostenintensive Ökobilanz sein.